
Im Auswärtsspiel gegen den FC Schlieren stand für die Frauen des FC Baar einiges auf dem Spiel. Nach zwei Niederlagen in Folge war ein gewisser Druck da, den Dreier zu holen, um den Anschluss in der Tabelle nicht zu verlieren. Der FC Schlieren lag in der Rangliste zwar hinter Baar, doch gerade deshalb galt es, diesen direkten Konkurrenten nicht unterschätzen und die Partie mit einer gesunden Mischung von Lockerheit und Konzentration anzugehen.
Die Baarerinnen stellten die Lockerheit erstmal vor die Konzentration. Das Tempo fehlte, viele Zweikämpfe wurden nicht mit der nötigen Entschlossenheit geführt, und insgesamt schien das Team noch nicht richtig wach. In der Folge kam es zu einigen brenzligen Situationen im eigenen Strafraum, bei denen der Rückstand nur mit etwas Glück und Kohler- Brillianz verhindert werden konnte. Im ersten Durchgang reichte es nicht für einen Treffer – es blieb zur Pause beim 0:0.
In der Kabine fand der Baarer Trainer klare Worte – lautstark und deutlich. Auch wenn seine Kritik heftig ausfiel, war sie offenbar der nötige Weckruf. Nach dem Seitenwechsel zeigte die Equippe ein verändertes Gesicht: das Tempo wurde angezogen, die Laufbereitschaft war deutlich höher und die Aktionen insgesamt zielstrebiger. Dennoch war es der FC Schlieren, der in der 50. Minute durch eine Standardsituation in Führung ging. Nach einem Eckball wurde der Gegnerin zu viel Raum gelassen, was diese natürlich ausnutzte – das 1:0 für Schlieren.
Doch die Antwort der Baarerinnen liess nicht lange auf sich warten. Nur wenige Minuten später war es Captain Andermatt, die nach einer präzisen Ecke von Schneebeli per Kopf den Ausgleich erzielte – ein wichtiges Tor, das spürbar für Aufwind sorgte. Kurz darauf war es Danae, die mit einem Nachschuss nach einem abgewehrten Ball zur Stelle war und zum 2:1 einnetzte. War dies nun das Licht am Ende vom Tunnel? Nicht wirklich, nein.
Die Freude über die Führung währte nur kurz, denn Schlieren reagierte prompt und glich die Partie erneut aus. Es entwickelte sich nichts anderes als Intensität, vielen Zweikämpfen und unbändigem Einsatz auf beiden Seiten. In der 87. Minute war es dann erneut Andermatt, die nach einer weiteren Ecke von Schneebeli – praktisch eine Kopie des ersten Treffers – das 3:2 erzielte und damit zur Matchwinnerin avancierte.
In den letzten Minuten galt es, den knappen Vorsprung zu verteidigen – mit Erfolg. Der Schlusspfiff brachte grosse Erleichterung: Nach zwei enttäuschenden Spielen konnte der FC Baar wieder drei Punkte mitmehmen. Dieses Spiel war ein Befreiungsschlag – hart erarbeitet, aber letztlich verdient. Entscheidende Faktoren waren der unbedingte Wille, die Reaktion auf die schwache erste Halbzeit und der Glaube an die eigene Stärke. Nächste Woche wieder für die Lättichkurve auf heimischen Rasen, allez Baar!
Nächstes Spiel: Samstag, 31. Mai gegen den FC Eschenbach.
Anpfiff: 19.30 Uhr im Baarer Lättich.
Bericht: Maribel Fürrer
FC Schlieren – FC Baar 2:3 (1:2)
Tore: (0:1) (1:1) (1:2) (2:2) (2:3)
FC Baar: Kohler, Dossenbach, Schneebeli, Baumann, Andermatt, Moos, Hagenbuch, Fürrer, Brun, Berger, Schärli, Meier, Grässli, Frick.
FC Schlieren: Senn, Peyer, Hofmann, Brägger, Seiler, Casagrande, Da Silva, Macciacchini, Demirayak, Bärtsch, Pnishi.
FC Baar ohne: Ackermann, Füchslin, Langenegger, Rast, Kunz, Eberle.
Kommentar schreiben