Frauen 1 - Zu geringer Lohn für tolle Moral

Meisterschaftsspiel, Sonntag 20.05.2018  FC Renens - FC Baar -1:1

Seit Wochen klebt den Baarerinnen das Pech an den Fussball-Schuhen. Auch im Kellerduell in Renens war die Lättich-Elf nicht vom Glück begünstigt, holte aber Dank toller Moral wenigstens noch einen Punkt.

 

Die vergangenen Spiele liefen zum Leidwesen der jungen Baarerinnen stets nach dem gleichen Muster ab, indem man die guten spielerischen Auftritte nicht in dringend benötigte Punkte umzumünzen vermochte. Das fehlende Wettkampfglück führte das Team mitten in den Abstiegskampf. Ein Sieg im Kellerduell gegen das punktgleiche Renens war also praktisch Pflicht.

 

Die nachvollziehbare Nervosität vermochten die Innerschweizer Gäste zu Beginn nicht zu verbergen. Die Pass- und Kombinationsqualität vermochte leider nicht nahtlos an das Niveau der Vorwoche anzuknüpfen, als die Baarerinnen den Leader aus Küssnacht zumindest eine Halbzeit lang deutlich dominiert hatten. Die Partie im Waadtland begann ziemlich zäh. Zwar verzeichneten die Baarerinnen u.a. mit mehreren Eckbällen etwas mehr Strafraumpräsenz, ohne aber richtig gefährlich zu werden. So ab Mitte der ersten Halbzeit gelang es der Lättich-Elf, das Spiel vehementer in die Hände zu nehmen. Sie waren jetzt mit mehr Ballbesitz klar spielbestimmend und erspielten sich auch diverse Tormöglichkeiten. Was jedoch auffällt ist, dass trotz aller spielerischen Fortschritte insbesondere in wichtigen Momenten noch die nötige die Cleverness und die Abgebrühtheit fehlen. Das ist zweifellos dem sehr jungen Durchschnittsalter der Mannschaft geschuldet, trägt gleichzeitig auch in diesem Spiel dazu bei, dass Renens sich mit einem schmeichelhaften torlosen Unentschieden in Pause rettet.

 

Die Pause reichte tatsächlich eher den Gastgeberinnen zum Vorteil. Die Baarerinnen vermochten das Spiel nicht mehr derart zu kontrollieren wie noch vor dem Pausentee und die Offensiv-Aktionen von Renens wurden etwas zahlreicher. Allerdings war es keine herausgespielte Aktion, die zum glücklichen Führungstreffer der Waadtländerinnen führte. Beim Versuch, das Spiel gepflegt von hinten aufzubauen, ging der Ball gegen die aggressiv vorcheckende Stürmerin verloren, die den kurzen Weg zum Baarer Tor kaltblütig zum Führungstreffer nutzte. Nun war eine Reaktion der Baarerinnen gefragt – und diese kam. Sie liessen den Kopf nicht hängen und stemmten sich leidenschaftlich gegen die drohende Niederlage. Angriff um Angriff wurde ausgelöst, im Glauben dieses Spiel tatsächlich noch zu kehren. Auch die nervenzehrenden Versuche der Einheimischen, das Spiel zu verzögern und den nun deutlich höheren Spielrythmus zu brechen, vermochten die Moral der Baarerinnen nicht zu brechen. Dies wurde in der 83. Minute endlich belohnt. Die unweit der Mittellinie in stark abseitsverdächtiger Position gestartete Renée Keller zog mit langen Schritten alleine gegen die Renens-Torhüterin, behielt die Nerven und verwertete zum hochverdienten Ausgleich. In den letzten 10 Minuten entwickelte sich bei sommerlichen Temperaturen ein regelrechter Schlagabtausch, bei dem die Baarerinnen sogar noch am Siegestreffer schnupperten.

Dank grosser Moral eroberte die Lättich-Elf gegen einen direkten Abstiegskonkurrenten wenigstens noch einen Auswärts-Punkt. Allerdings fühlt sich das Remis aufgrund der Spielanteile und der Chancenmehrzahl trotzdem so etwas wie eine Niederlage an.

Telegramm:

FC Renens – FC Baar  1:1 (0:0)

Tore: 65. Rega 1:0,  83. Keller 1:1.

Renens: da Silva; Reis, Alphonse, Krasniqi, Da Mota Pereira, Rega, Desponds, Duc, Repole, Haas, Beguin (Betschart, Ulrich, Schär, Steiner, Junikaj, Metaj, Inderbitzin).

Baar: Voit, Moser, Grüter, Andermatt, Gudjonsdottir, Verta, Gehrig, Fleischli, Keller, Furrer, Peter (Apfel, Hegglin, Ineichen).